• Auf die umfangreiche Bühnenmusik Vivaldis will ich hier nicht weiter eingehen; sollte sich einmal ein diesbezügliches spezielles Interesse ergeben, so wird es auch nicht schwer sein, auch hierzu einen Einstieg über YouTube zu finden. Auf die ebenfalls umfangreiche Sakralmusik soll jedoch wegen der recht eindrucksvollen und eingängigen Klangbilder hingewiesen werden.

  • Von der Sakralmusik will ich auch die vielen Solomotetten übergehen, die Vivaldi als Präsentationsstücke für die Zöglinge im Mädchen-Waisenhaus „Ospedale della Pieta“ in Venedig geschrieben hat und die schon wegen dieses Zweckes gleichzeitig brillant und rührend sein mussten, und auch heute noch als Meditationsgrundlage besonders nahegelegt werden können; genannt seien exemplarisch die Motetten „Canta in prato“ (RV 623), „Nulla in mundo“ (RV 630), sowie „In furore“ (RV 626).

  • Beschränken will ich mich auf das sog. „große“ Gloria, RV 589, sicher nicht zu Unrecht ein besonders bekanntes und hoch geschätztes Werk; die von mir seit „ewigen“ Zeiten hauptsächlich gehörte Einspielung ist die von 1974 mit Corboz auf der Erato-CD (mit J.S.Bachs Magnifikat, BWV 243); hier möchte ich aus pädagogischen Gründen (Ernsthaftigkeit und innere Beteiligung vor letzter musikalischer Qualität) die Aufnahme der University of North Texas: Collegium Singers & Baroque Orchestra vorschlagen, mit Richard Sparks, conductor, recorded live December 2, 2011 at Winspear Hall, University of North Texas, Denton TX, bei Youtube unter: Vivaldi’s Gloria, https://www.youtube.com/watch?v=OvZYhxT5Mf8, Gesamtdauer 29:29, eingestellt 06.12.2011, aktuell (04.02.2024) 4.854.563 Aufrufe.

  • Bei dem live mitgeschnittenen Konzert (Bild und Ton) sind auch hier die zeitlichen Einsprungadressen der einzelnen Sätze im (erweiterten) Vorspann angeführt, wodurch auch ein satzweises Anhören / Wiederholen gut möglich ist: 00:00:00 Entrance, 00:00:18 Gloria in excelsis Deo (Chorus), 00:02:48 Et in terra pax (Chorus), 00:07:46 Laudamus te (Sopranos I and II), 00:10:04 Gratias agimus tibi (Chorus), 00:10:27 Propter magnam gloriam (Chorus), 00:11:17 Domine Deus (Soprano), 00:14:32 Domine, Fili unigenite (Chorus), 00:16:41 Domine Deus, Agnus Dei (Contralto and Chorus), 00:20:34 Qui tollis peccata mundi (Chorus), 00:21:40 Qui sedes ad dexteram Patris (Contralto), 00:24:14 Quoniam tu solus sanctus (Chorus), 00:25:00 Cum Sancto Spiritu (Chorus).

  • Aus der hier vorgeführten Klangwelt der italienischen katholischen sakralen Musik des Spätbarock, konkret von Vivaldi, kann man die Fortsetzung in der Wiener Klassik, also Haydn, vor allem Mozart, in der Fortsetzung aber auch Beethoven, Schubert etc. schon heraufdämmern hören, ganz anders als bei der weiter unten thematisierten (nord)deutschen evangelischen Musik, etwa von Bach, und bei den Engländern.